Eine Schnorcheltour zu den Similan Inseln ist der Topseller unter den Tagesausflügen in Khao Lak schlechthin. Auf Tripadvisor, Holidaycheck und ähnlichen Bewertungsforen häufen sich die negativen Kommentare zu den Similan Schnorcheltouren – und auch wir hier hören dies von unseren Kunden im täglichen Gespräch. Hier erfahren sie die Hauptgründe, warum die Similan Schnorcheltouren oft eine Enttäuschung für die Erwartungen, gerade der Mitteleuropäischen Besucher ist. Die hier genannten Hauptgründe spielen natürlich im täglichen Betrieb zusammen und können sich jeweils verstärken:
1. Die Popularität
Es liegt in der Natur der Sache, dass je beliebter ein Ausflugsziel ist, desto mehr Besucher sind dort zu erwarten und natürlich desto mehr lokale Anbieter bedienen diesen Bedarf. Dies ist einer der wenigen Gründe, die auf das Verhalten der Gäste zurückzuführen ist. Wenn sie als Besucher in Khao Lak als eines ihrer Hauptziele für Ausflüge die Similans in Betracht ziehen, so können sie davon ausgehen, dass dies den meisten anderen Besuchern genauso geht und sie sich damit in einer großen Gesellschaft befinden.
2. Entfernung und Preis
Die Similans liegen, je nach Abfahrtshafen, gute 70km vor dem Festland. Eine Überfahrt mit einem Speedboot dauert daher ca eine bis anderthalb Stunden pro Strecke und bedarf ca 350-500 Liter Treibstoff – je nach Bootstyp und „Beladung“. Die Auslastung der Speedboote im täglichen Betrieb erhöht die Kosten für Maschinenwartung und vor allem Motorenöl beträchtlich. Zusätzlich zu diesen rein betriebstechnischen Kosten kommen dann noch die Parkgebühren von 500,- THB pro Gast, sowie die Mahlzeiten für die Gäste, die vom Nationalpark gestellt werden und zu einem Festpreis dort von den Anbietern erworben werden müssen. Hierüber ergeben sich reine Betriebskosten von ca 1700,- bis 1900,- THB pro Gast – und hierbei ist die Verwaltung der Buchungen bei den Anbietern sowie der im Verksaufspreis standardmäßig inbegriffene Hoteltransfer noch gar nicht mit eingerechnet.

Typisches Speedboot für 45 Gäste – verantworungsbewusste Anbieter nehmen nur 35 Personen mit – dies aber nicht zum billigsten Preis
- Befüllung der Boote bis zur Obergrenze
- Sparen, wo es nur geht
Beide dieser Punkte erfahren die Gäste dann meist in vollem Umfange, nachdem sie ihr begehrtes Schnäppchen an einem der Tourcounter ergattert haben, und dann bei 60,- € für die Tour auch noch mit gewissen Erwartungen in diesen Tag gehen. Motoren und Boote sind dann oft nicht in dem Zustand in dem sie sein sollten. Das Personal am Pier und auf den Booten gehört meist nicht zu den besser Bezahlten und damit natürlich auch nicht zu den Bestqualifizierten. Das Angebot an Erfrischungen und Snacks lässt oft zu wünschen übrig, das Schnorchelequipment kann bereits einige Jahre auf dem Buckel haben und die Boote sind oft randvoll. Oft kommen die Beschwerden hierüber dann von Gästen deren priorität vorher war, diese Tour zum allergünstigsten Preis zu bekommen. Wir möchten hier keine spezifischen Schuldzuweisungen aufstellen, generell ist die heutige Situation aus einem Zusammenspiel von „preisbewussten“ Gästen, „findigen“ Speedbootbetreibern und „hart verhandelnden“ Reiseveranstaltern zustandegekommen – alle dieser Parteien haben an der heutigen Situation wohl ihren eigenen Teil der Verantwortung zu tragen.
Nun gut, als Gast hat man dann die 65,- € „teure“ Tour schweren Herzens gebucht und dann Morgens am Pier festgestellt, das dies wohl eher die untere Preiskategorie ist, und man sich nun in der Holzklasse mit 45 anderen auf einem 14 Meter Speedboot befindet – na ja egal, die Riffe sind wohl für alle die gleichen und wenigstens kann man sich darauf freuen gleich zwischen traumhaften Korallen und bunten Tropenfischen zu schwimmen – wenigstens das bleibt dann noch, oder? Denkste, denn:
3. Der Zustand der Riffe – Die Nachwirkungen der Korallenbleiche 2010

Glasklares Wasser, aber tote Korallen und kaum Fisch
Was ist die Lösung?
Eine kurzfristige Lösung all dieser Umstände ist sehr unrealistisch. Als Besucher in Khao Lak haben sie aber die Möglichkeit von einem Teil des Problems zu einem Teil der Lösung zu werden.
Weichen Sie auf andere Ziele aus
Diverse Anbieter haben die Situation erkannt und bieten alternative Ziele an. Als Schnorcheltour empfiehlt sich da zuallererst einmal Touren zum Surin Archipel an, vor allem da dort die Korallen wirklich noch in einem guten Zustand bis direkt unter die Wasseroberfläche sind. Weiterhin gibt es momentan nur wenige Anbieter die direkt von Khao Lak aus nach Surin operieren und der Besucherandrang sich daher (noch) in Grenzen hält.
Wem eher weniger am Schnorcheln liegt und wer dafür mehr an einsamen Inseln, Strände und tropische Landschaft interessiert ist, für den gibt es nun die ganz neuen Touren zum Kam Archipel. Die Kam Inseln werden momentan von nur einem einzigen Anbieter aus Khao Lak an maximal zwei Wochentagen angefahren und bieten daher echtes privates Inselabenteuer weit abseits vom Massentourismus der Similan Inseln.
Wenn es unbedingt die Similans sein müssen – am schönsten sind sie früh morgens und spät Nachmittags, wenn keine Tagesgäste anwesend sind. Buchen sie eine Safari oder eventuell eine Übernachtoption auf den Inseln. Dort bekommen sie wenigstens das echte Inselfeeling für ihr Geld.
Kommunizieren Sie ihre Meinung mit den zuständigen Mitarbeitern und vor allem: lehnen sie billige Tagestouren ab!
Winken sie ab, wenn ihnen Similan Touren für unter 3000,- THB angeboten werden, haken sie im Verkaufsgespräch genau nach, wieviele Leute denn mit auf dem Boot sind, was die Abfahrtszeiten angeht und in welchem Zustand die Boote sind. Geben Sie soviel ehrliches Feedback wie möglich nach ihrer Tour, berichten Sie dem Personal, den Reiseleitern – schreiben sie auf Tripadvisor, etc. Dies hat langfristig den höchsten Effekt, denn in Thailand hat man gelernt sich auf den Bedarf einzustellen.
Fazit

Nemo gibt es immer noch – Garantiert!
Die Kunden, respektive Gäste, haben mehr Macht über die lokalen Anbieter als sie sich bewusst sind – erst wenn genug Feedback von den Gästen zu den Anbietern und Reiseveranstaltern durchdringt werden große Veränderungen zum Besseren geschehen. Einige lokale Tourunternehmen haben sich bereits dazu entschlossen, den Betrieb zu den Similans vorerst komplett einzustellen, da sie kaum mehr zufriedene Gäste zurück brachten. Diese Anbieter sind aber weiterhin nur eine kleine Minderheit und daher bedarf es weiteren Druck aus „der Kundschaft“.
Unsere Mitarbeiter sind regelmäßig auf den Similans und gaben uns alle diese Informationen zur Veröffentlichung um wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten. Wir hoffen nun, dass sie mit diesen Informationen in ihrem nächsten Khao Lak Urlaub die für sie richtige Entscheidung bezüglich der Similans treffen können und wir wenigstens ein paar unserer Leser vor enttäuschten Erwartungen bewahren konnten.
Wir Empfehlen:
-
Surin Inseln Schnorcheltour
Besuchen Sie die wunderschönen Surin Islands direkt vor der Küste bei Khao Lak. Die Surin Inseln bieten momentan die besten Schnorchelplätze in ganz Thailand. Die Surins sind durch ihre abgelegene Lage weniger besucht als die Similans und bieten daher noch echtes Inselabenteuer. Die Strände auf Surin sind traumhaft und die wenigen Tagesgäste verteilen sich dementsprechend. […]
-
Koh Kam Tagestour
Besuchen Sie die „Unbekannten Inseln“ – ein ganz besonderes und einzigartiges Erlebnis Der Koh Kam Archipel besteht aus fünf Inseln mit imposanten dschungelbewachsenen Bergen. Die Inseln sind noch nicht erschlossen und von Ausländern kaum besucht. Wenn Sie jemanden treffen, werden es wahrscheinlich direkte Anwohner sein, die ihre Sonn- und Feiertage dort genießen und mit kleinen […]