Die thailändische Küche ist berühmt als eine der vielfältigsten und abwechslungsreichsten der Welt. Trotzdem trauen sich viele Gäste nur selten über den Tellerrand von grünem Curry und süßsauer Hühnchen hinaus. Skurrile Speisekarten mit Gerichten wie „boiled crap with veg“ helfen der Berührungsangst nur bedingt.
In Khaolak erwartet Gäste ein mehr als üppiges Angebot von Restaurants. Die Angebote an internationalen Spezialitäten decken alle Heimwehanfälle ab: Sushi bei Enzos japanese Bistro, Schweinsbraten mit Knödeln im Bavaria House, Mexikanisches bei Mo im Rusty Pelican, spanische Tapas, Schweizer Frühstück und Steinofenpizza bald an jeder Ecke. Sogar holländisches snackfood und (deutschen)Döner findet man auf dem Markt in Bangniang. Das verleitet natürlich gern dazu, einen Bogen um möglicherweise unbekannte und ausgefallene lokale Spezialitäten zu machen.
Die vorliegende Serie soll einen Anreiz bieten, auch mal etwas abseits der ausgetretenen kulinarischen Pfade zu schweifen. Wir haben hier zehn Gerichte zusammengestellt, die Sie während Ihres Aufenthaltes in Khaolak probieren sollten. Die jeweils dazu aufgeführten Restaurants sind natürlich nur Beispiele. Viele andere Thai-Restaurants haben diese Gerichte auch auf der Speisekarte.
Die Bestellung
Traditionell wird in Thailand zusammen gegessen. Nicht umsonst lautet die „altmodischere“ Begrüßungsformel „Gin Khao Liang?“, sinngemäß „hast du schon Reis gegessen?“. Die Familie setzt sich gemeinsam an den Tisch. Jeder hat einen Teller Reis vor sich und in der Mitte des Tisches wird ein regelrechtes Buffet verschiedener Leckerein aufgefahren. Im Restaurant hilft dieser Trick einerseits, schneller durch die Speisekarte zu kommen und andererseits umgeht man dadurch das Problem, dass alle Gerichte gleichzeitig auf dem Tisch stehen müssen. Gerade bei größeren Gruppen ist das hierzulande eine scheinbar unlösbare Aufgabe für die Küchen.
Etikette
Zu jedem Gericht wird ein Löffel serviert, mit dem man sich dann selbst eine kleine Portion zum Reis nimmt. Höflicherweise nimmt man sich immer nur ein oder zwei Esslöffel auf einmal. Dadurch bekommt jeder etwas ab und man kann den Schärfegrad individuell regulieren. Wenn das Essen zu scharf ist, einfach etwas mehr Reis dazu essen. Reis ist schließlich der Hauptbestandteil jeder thailändischen Mahlzeit.
Der erste Löffel der Mahlzeit ist immer Reis. Damit wird der Reis gewürdigt als wichtigste Nahrungsquelle. Das hilft auch, die Geschmacksnerven auf die kommende kulinarische Expedition vorzubereiten. Ähnlich wie das Weißbrot in Frankreich oder ein Schluck Wasser beim Wein testen.
Übrigens: in Thailand wird immer nur mit Löffel und Gabel gegessen. Stäbchen gibt es nur bei chinesischen Nudelsuppen. Ursprünglich wurde sogar nur mit den Fingern gegessen. Die Legende berichtet, dass einer der Könige von Thailand Essbesteck von einem Europaaufenthalt mitbrachte. Dabei muss unterwegs das Messer abhanden gekommen sein, und man aß nur mit Löffel und Gabel.
Die Gabel dient nur als Hilfsinstrument, mit dem Reis und andere Bestandteile auf den Löffel geschoben werden. Die Gabel zum Mund zu führen gilt dabei als unhöflich.
Wenn Sie Thais beim Essen beobachten werden Sie feststellen, dass dem Sortieren der Speisen auf dem Löffel mitunter unglaublich viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Hierbei folgt jeder seiner eigenen Taktik. Für manche ist es ganz wichtig, von Allem gleichmäßig viel auf dem Löffel zu haben, andere achten darauf dass möglichst nichts über den Löffelrand hinausragt.
Lebensmittelhygiene
Der erste Asienurlaub ist furchteinflössend. Immer. Zu viel Schlechtes wird in den europäischen Medien über Essen in Asien berichtet. Und wenn man, wie ich, gleich als erstes auf den Bauernmarkt geht und sieht wie dort mitunter Fleisch und Meeresfrüchte komplett ohne Kühlung und ohne HACCP-Siegel angeboten werden, mag man sich wundern, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.
Keine Sorge. Von allen mir bekannten Fällen von Bauchweh in Thailand war kaum einer auf schlecht gegartes Essen oder verkommene Lebensmittel zurückzuführen. Meist war die Ursache schlecht oder garnicht gewaschene Hände, die Klimaumstellung oder schlicht viel zu scharfes Essen. Solange man darauf achtet, dass die Gerichte gut durchgegart sind und der Magen langsam an Klima und Schärfe gewöhnt wird, sollte eigentlich alles gut gehen. Sagrotantücher oder Handdesinfektionsgel sind übrigens immer ein wichtiger Begleiter.
Lassen Sie sich Zeit beim Essen, genießen Sie die Vielfalt. Guten Appetitt!
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