Können Sie sich einen pinken Mann um die vierzig vorstellen, der einen pinken Einkaufswagen durch Bangkoks schnelllebige Straßen schiebt?
Wir hören Thailand…
Wir denken an weiße Strände, an das kristallklare Meer und purpurne Sonnenuntergänge. Goldene Buddhas in prächtigen Tempeln mit lotusknospenförmigen Spitzen überziehen die thailändische Landschaft und finden mittlerweile sogar den Weg in unsere vier Wände. Die Welt der Kunst ist online zugänglich und ars mundi bringt die Jahrtausend alte Kunst bin in unsere Wohnzimmer.
Thailand hat jedoch mehr zu bieten. Nicht nur die buddhistische Mythologie prägt die thailändische Kunst. Obwohl Buddha-Statuen in Sukhothai grazil und voller Energie über das Leben wachen und allein schon durch ihre enorme Größe beeindruckend sind, die religiöse Orientierung sich in vielen Bereichen der Malerei und Architektur zeigt, so ist die thailändische Kunstszene mehr als die Tempel und Klöster, als geschnitzte Holzarbeiten und Statuen in allen Größen und Formen.
Mann in pink
Die moderne thailändische Kunstszene ist vielseitig, kritisch und bunt. Manit Sriwanichpoom beispielsweise, der im pinken Anzug einen pinken Einkaufswagen durch Thailands Städte, quer durch Asien, an Strände und durch Tempel schiebt und auf eine schrille Art zum Nachdenken anregt. Das schnelle Geld, überall gibt es etwas zu kaufen.
Der thailändische Künstler erfand Pink Man vor einigen Jahren und produzierte diverse Fotoserien. Sie zeigen den Konsumenten, zwischen der Natur und der Tradition gefangen, der weder ins jetzt noch in die Vergangenheit gehört.
Seine Bilder, im ersten Moment witzig und skurril bewegen die Menschen – hin zu sehen. Pink Mans Performance setzt ein deutliches und strahlendes Zeichen gegen die stetig wachsende Konsumkultur. Er bewegt die Gemüter und zeigt allein durch seine Anwesenheit, dass sich Thailand im Aufbruch befindet. Nicht nur wirtschaftlich, auch in den Köpfen der Menschen.
rama9art
Es gibt hunderte Künstler und eine große Anzahl an Museen in Thailand, die mehr als Buddhas zu bieten haben, die den Blick auf Thailand lenken, dem Land das weit weg von Traumständen, Sex-Tourismus und Tsunami-Katastrophen ist. Künstler wie Amnat Kongwaree, der die Menschen zum Hinsehen bewegen möchte mit seinen ausdrucksstarken Portraits oder Naret Yamaharn mit seinen Naturgemälden, die voller Leben und Eleganz sind.
Es würde sich lohnen nicht nur einem Buddha die Hand auf den Bauch zu legen, sondern vielleicht die größte und wichtigste künstlerische Präsenz Thailands, die rama9art zu besuchen.
Die rama9art öffnet für jeden Kunstliebhaber und diejenigen, die es nach einem Besuch noch werden ein Fenster in die thailändische Kunst, die mehr ist – kritisch, lebendig und pink.
