Naturschutz in Thailand – Wie die Regierung mit dem Massentourismus umgeht und was Urlauber beachten müssen

Idyllische, weiße Sandstrände, bezaubernde Inseln, tolle Naturkulissen, goldene Tempel und traumhafte Riffe: Wer nach Thailand reist, fühlt sich wie im Paradies. Während der Dschungel und die kaum besiedelten Gebiete mit ihren Schluchten und Wasserfällen zu Wanderungen einladen, lockt das azurblaue Meer mit angenehmen Temperaturen. Kein Wunder, dass die Zahl der Touristen beständig steigt – so besuchen jährlich rund 25 Millionen Menschen das asiatische Land, davon über 700.000 aus Deutschland, wie im Thailand Reiseführer von Meiers Weltreisen nachgelesen werden kann.

Thailand ist ein wahres Paradies – kein Wunder, dass das Land seit Jahren einen regelrechten Touristenboom erlebt.

Die Auswirkungen des Massentourismus auf die Landschaft

Ist der Touristenboom für die Wirtschaft Thailands von Vorteil, wirkt sich der Massentourismus auf die Landschaft des Landes dagegen negativ aus. Die Landschaften überfüllter Inseln drohen durch die vielen Touristen beschädigt zu werden. So wurde beispielsweise in Phuket das Ökosystem im Meer durch die vielen Schnorchler beschädigt, und auch bei der Maya Bay ist die voranschreitende Korallenbleiche kaum aufzuhalten. Auch mit Müllproblemen hat das „Land des Lächelns“ zu kämpfen: So finden sich immer mehr Plastik, Styropor und Zigarettenstummel im Meer und auf den Stränden, weil viele Touristen ihren Müll unachtsam wegwerfen.

Um die Schönheit des paradiesischen Landes zu bewahren, unternimmt die Regierung jedoch so einiges und setzt sich aktiv für den Naturschutz ein. Somit ist das Land ein gutes Beispiel dafür, dass sich Umweltschutz und erfolgreiche Tourismuswirtschaft nicht gegenseitig ausschließen müssen. Welche Maßnahmen hier ergriffen werden und worauf Urlauber achten müssen, soll im Folgenden vorgestellt werden.

Sperrungen von Stränden und Buchten zur Regenerierung der Natur

Bucht mit LongtailbootenUm gegen die Schädigung der Umwelt vorzugehen, sperrt die thailändische Regierung immer wieder einige Strände. So wurde bereits länger darüber diskutiert, ob die Maya Bay auf der Insel Koh Phi Phi Leh in der Andamanensee gesperrt werden soll. Zwar wurde die Küste der Insel vor einigen Jahren zum Naturschutzgebiet erklärt, dennoch kommt es hier zunehmend zur Verschmutzung der Umwelt. Seit „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio gehört die bekannte Bucht zu den beliebtesten Ausflugszielen in Thailand. Die Folgen sind die Zerstörung der Korallen und der anderen Meeresbewohner sowie die Verschmutzung des Strandes durch Zigarettenkippen und Plastik.

Nach den monatelangen Diskussionen rund um die Sperrung der berühmten und paradiesischen Bucht hat sich die thailändische Regierung nun durchgesetzt: Von Juni bis September 2018 soll die Maya Bay gesperrt werden, damit sich das Meer vom Massentourismus erholen kann. Für die Urlauber in der Neben- und Vorsaison bedeutet das erhebliche Einschränkungen: Tagesausflüge zur Bucht und die Möglichkeit, in dieser zu campen, werden demnach nicht möglich sein. Doch auch, wenn es für Touristen ärgerlich sein mag: Letzten Endes dient die Sperrung dazu, die Schönheit der Riffe und des Meeres in Thailand zu erhalten und zum Naturschutz beizutragen.

Es handelt sich nicht um die erste Sperrung einer Bucht in Thailand – bereits im Mai 2016 wurde Hoh Tachai im Tauchrevier der Similan Islands gesperrt, um die Bucht vor Umweltzerstörungen zu schützen.

Pilotprojekt gegen Müllschwemme

Auch die Nationalparkverwaltung Ao Phang-nga möchte versuchen, die Müllschwemme im Meer zu verringern. Sowohl die private Bevölkerung als auch der öffentliche Sektor sollen dazu beitragen, gegen den Müll anzukämpfen – Maßnahmen hierfür sind Aufklärungsunterricht an den Schulen sowie öffentlich-private Pilotprojekte zur Müllentsorgung.

Rauchverbot an thailändischen Stränden zur Vermeidung der Verschmutzung

Seit dem 1. November 2017 gilt aufgrund der starken Verschmutzung der Strände Thailands ein Rauchverbot an mehreren beliebten Touristenstränden. Wer dennoch an den betroffenen Stränden raucht, muss bis zu 2.500 Euro Strafe zahlen oder sogar für ein Jahr ins Gefängnis. Rauchende Urlauber müssen sich also auch hier auf Einschränkungen einstellen, die aber letzten Endes auch zu ihrem eigenen Vorteil sind – schließlich ist es für alle unangenehm, an einem schmutzigen Strand zu liegen. Wer an einem sauberen Strand ohne Müllkippen Sonne tanken möchte, hat eine große Auswahl an schönen Stränden zur Verfügung, an denen das Rauchverbot gilt – darunter den Patong Beach auf Phuket, der Bo Phut Beach auf Koh Samui sowie der Phra Ae Beach und der Khlong Dao Beach auf Koh Lanta.

Umweltstandards im Hotelbetrieb

Auch Hotels sollen mit zum Umweltschutz beitragen. Die Green Leaf Foundation (GLF), die von König Bhumibol ins Leben gerufen wurde, hat gewisse Richtlinien für Umweltstandards in der Hotellerie definiert:

  • Wasser- und energiesparender Betrieb
  • Ökologische Müllentsorgung
  • Nutzung umweltfreundlicher Produkte
  • Lärmschutz
  • Recycling

Auf diese Weise wird ein nachhaltiger Tourismus unterstützt.

Fazit

Tourismus und Naturschutz lassen dich durchaus miteinander vereinbaren, wie die thailändische Regierung eindrucksvoll unter Beweis stellt. Maßnahmen wie die Sperrung von Buchten, Rauchverbote an Stränden und diverse Pilotprojekte sollen die Schönheit des Landes bewahren. Auch Umweltstandards in Hotels tragen zum Umweltschutz bei. Zwar mögen die Sperrungen und Verbote für manche Touristen ärgerlich sein, schlussendlich kommt es jedoch der Natur und auch ihnen selbst zugute – und regt sie unter Umständen vielleicht auch dazu an, mal einen nachhaltigeren Urlaub zu verbringen.

Titelbild: pixabay.com © Goelze (CC0 1.0)
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